
Die Sonne scheint, es ist warm und das Leben ruft mir zu, ich solle rausgehen und das schöne Sommerwetter genießen. Und was mache ich? Ich sitze in meinem Homeoffice vor dem Computer und komme nicht weg.
Doch das sollte sich 2024 ändern: Meine erste Workation stand bevor. Work, was? Genau die Mischung aus Arbeiten und Urlaub, oder auf Englisch: Work + Vacation = Workation. Mit diesem kurzfristigen Arbeitsmodell wollte ich gleich drei Ziele erreichen. Einerseits wollte ich meine Überstunden abbauen. Andererseits wollte ich Urlaubstage sparen, die ich gar nicht mehr hatte, da alle schon verplant waren. Zudem wollte ich mit einer Freundin in den Urlaub fahren.
Nachdem meine Freundin und ich den Zeitraum und das Reiseziel festgelegt hatten, habe ich erst einmal mit meinem Arbeitgeber gesprochen. Denn auch, wenn wir komplett im Homeoffice arbeiten, ist eine Einwilligung der Vorgesetzten erforderlich, da meine Workation in Portugal, also im europäischen Ausland, geplant war. Nachdem ich die Zustimmung erhalten hatte, ging es ans Planen. Am wichtigsten war mir eine Ferienwohnung mit WLAN-Anschluss, damit ich keine offenen Wifi-Verbindungen in Cafés nutzen musste – immerhin arbeite ich auch mit sensiblen Kundendaten.
Zwischen E-Mail-Routine und Douro-Momenten: mein Porto-Rhythmus
Im Vorfeld habe ich mit meinen beiden Mit-Urlauberinnen, es fuhr noch eine Freundin der Freundin mit, meine Arbeitszeiten abgeklärt. Zum Glück haben beide die Zeit dazu genutzt, an ihrer Dissertation, bzw. wissenschaftlichen Papern zu schreiben. Nach vier bis fünf Stunden am Computer ging für uns alle gemeinsam dann das tägliche Programm los.
Porto war dafür die ideale Stadt: Sie ist überschaubar und doch urban, hat viele Sehenswürdigkeiten und wird auf besondere Weise vom Douro geprägt. Eine große Auswahl gemütlicher Cafés und Shopping-Möglichkeiten laden zum Schlendern und sich treiben lassen ein. Das gewisse Extra ist natürlich das Meer, das nur eine 45-minütige Fahrt mit der Straßenbahn entfernt ist.


Kaffee, Daten und Calanques: Schreibtisch meets Meeresrauschen
Was im letzten Jahr so gut geklappt hatte, wollte ich dieses Jahr wiederholen. Diesmal ging es mit zwei Freundinnen an die Côte d’Azur, in einen beschaulichen Badeort in der Nähe von Marseille. Im Unterschied zum letzten Jahr, hatten die beiden Freundinnen tatsächlich Urlaub. Wie sich herausgestellt hat, war diese Kombination – eine Person arbeitet, alle anderen machen Ferien – nicht ganz so günstig. Spätestens wenn die beiden frühstücken wollten, sind wir uns in die Quere gekommen. Konzentriert zu arbeiten, während andere am gleichen Tisch gerade gemütlich in den Tag starten, war schon eine Herausforderung. Das lag nicht nur an der Lautstärke der Unterhaltung, sondern auch daran, dass Kopf und Herz ganz schön in Konflikt miteinander geraten: Der eine soll denken und arbeiten, das andere ist in Urlaubsstimmung und möchte den Tag einfach nur genießen. Entschädigt wurde ich durch Nachmittage am Strand, tolle Ausflüge in die Calanques oder nach Marseille und natürlich durch tolle Gespräche an lauen Sommerabenden mit allen Köstlichkeiten, die Frankreich so zu bieten hat.



Mein Fazit
Eine Workation ist eine tolle Gelegenheit, um Arbeit und Urlaub miteinander zu kombinieren. Der entspannte Teil des Tages muss dabei nicht immer mit tollen Ausflügen und unterhaltsamer Ferien-Action gefüllt sein: Ich fand es toll, nachmittags auch einfach mal am Strand zu liegen und im Meer zu baden. Wenn noch andere Personen dabei sind, sind eine gute Organisation und klare Absprachen wichtig, um die Workation zu einem rundum angenehmen Erlebnis zu machen.