Medialike Agentur

Was hat Lesen mit Feminismus zu tun?

Das Bild zeigt eine Grafik der BücherFrauen mit einem Blauen Banner mit dem Schriftzug Feministische Buchwoche und Icons von Frauen.

Autoren erhalten in den Medien eine größere Aufmerksamkeit als ihre weiblichen Kolleginnen: Zwei Drittel aller Rezensionen würdigen Werke, die von einem Mann geschrieben wurden. Auffällig dabei ist, dass Literaturkritiker mehr und ausführlicher über die Bücher ihrer Geschlechtsgenossen schreiben als über Titel, die von einer Frau verfasst wurden. Und Rezensentinnen? Sie verteilen ihre Aufmerksamkeit zwar ausgewogener, aber auch sie besprechen mehrheitlich Werke von Autoren. Und: Ihre Buchbesprechungen sind weniger ausführlich als die ihrer männlichen Kollegen. 

Hinzu kommt, dass anspruchsvolle Genres wie Sachbuch oder Krimi-Literatur eher als maskulin empfunden werden, während leichte Feel Good-Geschichten wie Liebesromane gerne mit dem abwertenden Begriff „Frauenliteratur“ bezeichnet werden.

Auch bei Literaturpreisen sind Frauen unterrepräsentiert. Das liegt zum einen sicher daran, dass die entsprechende Jurys meist männlich dominiert sind: denn auch hier gilt, dass Männer eher Männer fördern. Bei Stipendien ist es ähnlich. Handelt es sich um ein Artist in Residence-Stipendium kommt hinzu, dass dieses oftmals wenig familienfreundlich ist: Der:die Autor:in sollen für einige Wochen oder sogar Monate an einem bestimmten Ort leben und arbeiten, um die Förderung in Anspruch nehmen zu können. Diese Freiheit von familiären Verpflichtungen nehmen sich Frauen deutlich seltener heraus als Männer. Die Konsequenz ist, dass sie sich auf solche Programme erst gar nicht bewerben – spätestens ab dem Moment, ab dem Kinder zu versorgen sind. 

Lesen hat also sehr viel mit Feminismus, oder um einen neutraleren Begriff zu wählen, mit Geschlechtergleichstellung zu tun. Was können wir alle tun, um Autorinnen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen?

Ein Lesefest von Frauen für Frauen – die Feministische Buchwoche

Die Bücherfrauen gehen dieses Jahr in die Offensive. Das Branchennetzwerk veranstaltet zum ersten Mal eine bundesweite Feministische Buchwoche: Vom 6. bis 14. Mai finden in den Regionalgruppen Lesungen, Diskussionsrunden sowie Verlags- und Buchvorstellungen statt. Auch Bibliotheken, Literaturhäuser und Buchhandlungen sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Ziel des Events ist es, die Werke von Autorinnen sichtbar zu machen. In ca. 40 Veranstaltungen von München bis Bremen werden Schriftstellerinnen und Verlegerinnen im Mittelpunkt stehen. 

Klein, unabhängig, weiblich – wen unterstützt die medialike GmbH

Das Kunden-Portfolio unserer Agentur ist vielfältig. Positiv auffällig ist dabei, dass sich darunter eine Vielzahl von unabhängigen und oftmals auch kleinen Verlagen findet, die wir dabei unterstützen, ihre Titel online sichtbar zu machen. Selfpublisher:innen zählen ebenfalls zu unserem Kundenstamm. Und in beiden Gruppen finden sich auffällig viele weibliche Akteurinnen aus der Buchbranche. Wir nutzen unterschiedlichen Instrumente von Amazon-Marketing, über Blogger-Relations und Metadatenoptimierung bis hin zu SEO-Texten, damit ihre Bücher im Internet auffindbar werden. 

So ist die Feministische Buchwoche der Bücherfrauen für uns nicht nur deshalb interessant, ich eine der Aktiven des Netzwerks bin, sondern auch, weil viele unserer Kund:innen die Zielgruppe der Veranstaltung bilden. 

Wer sich über die Feministische Buchwoche informieren möchte, findet hier weitere Infos: https://www.buecherfrauen.de/branchendebatte/fembuwo

Am Montag, 8. Mai, führte ich  ein Gespräch mit Evien Obulor zum Thema Diversität in der Buchbranche. Evien Obulor hat bei dem von uns betreuten Verlag &töchter das Buch „Schwarz wird großgeschrieben“ herausgebracht. Genau diese kleinen und unabhängigen Verlage sorgen dafür, dass die Buchbranche immer diverser wird. Auch die Buchmesse in Leipzig hat viel Mut gemacht: Selten waren die unabhängigen Verlage so sichtbar gewesen wie in diesem Jahr. Daher haben Frau Obulor und ich auch ein vorsichtiges positives Fazit gezogen: Es gibt bereits viele diverse Angebote und Initiativen, die künftig konsequent ausgebaut werden müssen. Gerade der Buchhandel ist hier gefragt, um Literatur zu Diversität sichtbar zu machen.

Sie sind auch Verlegerin oder Autorin? Haben wir ihr Interesse geweckt? Dann kommen Sie auf uns zu, wir beraten Sie gerne: ib@medialike.de